Ernährungsplan für einen langsamen Stoffwechsel

(The Slow Oxidizer Diet)

von Dr. Lawrence Wilson

© August 2012, L.D. Wilson Consultants, Inc.

 

Hochwertige Proteine und viel gekochtes Gemüse, vorzugsweise aus biologischem Anbau sind hervorragend für den langsamen Stoffwechsel. Diese Nahrungsmittel halten den Blutzuckerspiegel in Balance und unterstützen die Nebennieren- und Schilddrüsen-Aktivität. Diese Diät mag vielen hart erscheinen. Wenn nötig, stellen Sie langsam um - ersetzen Sie die bevorzugten Lebensmittel mit weniger wünschenswerten über einen längeren Zeitraum hinaus, statt gleich alles Verbotene gleichzeitig zu streichen.

 


Essen Sie gekochtes Gemüse zweimal täglich. Gekochtes Gemüse bedarf weniger Energie um die Verdauung bereitzustellen und enthält ein Konzentrat an Mineralien. Füllen Sie mehr als die Hälfte Ihres Tellers mit Gemüse.

Backen, dämpfen oder rührbraten Sie Ihr Gemüse oder verwenden Sie einen Schmortopf. Wurzelgemüse wie Steckrüben, Rote Beete (Randen), Fenchel, Karotten, Kohlrabi, Rettich und Sellerie sind sehr gut. Kohl (weiss oder blau), Brokkoli, Rosenkohl, Bok Choy, Blumenkohl und dunkles Blattgemüse wie z.B. Spinat, Mangold, Wirz und Grünkohl sind hervorragend. Das Gemüse muss frisch sein, am liebsten vom Frischmarkt oder direkt vom Hof und sollte weggeworfen werden, wenn es verwelkt oder alt ist. Gefrorene Erbsen und anderes Gemüse sind akzeptabel, aber nicht optimal. Vermeiden Sie Gemüsekonserven, die meisten Dosen- oder Päckli-Suppen und Kartoffeln, die sehr stärkehaltig sind.

Vermeiden Sie Gemüse aus der Familie der Nachtschattengewächse. Dazu gehören Tomaten, alle Paprika bzw. Peperoni, Chilischoten, Auberginen, Kartoffeln (nicht aber Süsskartoffeln oder Yams) und Physalis. Dies sind in Wirklichkeit Früchte und sind zu Yin. Die meisten Körper heute sind sowieso schon zu Yin. Nachtschattengewächse enthalten ausserdem Solanin, einen giftigen Stoff. Hohe Mengen an Solanin sind als grüne Flecken auf der Frucht zu sehen. Nehmen wir z.B. die Kartoffel. Ergrünte Kartoffeln und Kartoffelschalen enthalten gegenüber geschälten Kartoffeln ein Mehrfaches an Solanin. Sie müssen die grünen Flecken auf der Kartoffel schälen. Wenn die Nachtschattengewächse dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wird die Alkaloid Produktion erhöht, was in noch mehr grünen Flecken resultiert. Alkaloid gilt als sehr schädlich, wenn in grösseren Mengen eingenommen.

Die meisten Menschen essen nicht genügend Gemüse. Fügen Sie Geschmack hinzu in Form von geriebenem Ziegenkäse und frischen Kräutern oder beträufeln Sie das gekochte Gemüse mit Öl oder reichen Sie Butterflocken dazu.

Eintöpfe und dickflüssige Gemüse-Suppen sind auch akzeptabel, um Ihren Speiseplan mit Gemüse zu bereichern.

 

Essen Sie Protein zweimal oder dreimal täglich. Am besten eignen sich Lamm, Huhn, Truthahn, Eier und organischer (vorzugsweise aus Rohmilch) Kuh-, Ziegen- oder Schafskäse und Nature Joghurt, Tofu oder Tempeh. Vollfett-Milchprodukte sind allen anderen vorzuziehen. Bitte verwenden Sie ganz wenige bis gar keine teilentrahmten, fettarmen oder fettfreien Milchprodukte.

Sie können auch etwas naturbelassenen, gebratenen oder geräucherten Truthahn oder Pouletfleisch, naturbelassene Rindfleischwürstchen und wenn Sie finden, Rinds- oder Poulet-Wienerli ohne chemische Zusätze und getrocknetes Rinds- (z.B. Bündnerfleisch, Mostbröckli) oder Truten- oder Pouletfleisch. Achten Sie darauf, dass die Produkte keine Zusatzstoffe oder Emulgatoren enthalten. Eier von freilaufenden Hühnern sind in der Regel viel besser und ärmer an Cholesterin. Geröstete Mandel-Butter ist für viele Menschen sehr gut. Ein Video mit dem Rezept in English finden Sie auf unserer Facebook-Seite (QualityToLife).

Andere Nüsse und Nussbutter sind in vielen Fällen auch in Ordnung.

Essen Sie einmal pro Woche Pintobohnen (oder auch Wachtelbohnen genannt), schwarze Bohnen, Linsen, Erbsen oder andere getrocknete Bohnen. Einmal wöchentlich essen Sie Fische aus dem See oder einige kleine Fische wie Kabeljau, frischen Lachs und Flunder. Sardinen (auch super aus der Büchse) sind sehr gesund und sollten zwei- oder besser noch dreimal pro Woche gegessen werden.

 

Vermeiden Sie Folgendes: Schweinefleisch, Schinken und Wurst aus Schweinefleisch und Speck. Verarbeitetes Fleisch wie die meisten Wiener, Landjäger und Salami sind weniger kritisch, aber am besten vermieden Sie diese auch. Fleisch sollte Hormon- und Antibiotika-frei sein. Vermeiden Sie auch Thunfisch, Schwertfisch und alle Muscheln: sie enthalten oft einen hohen Anteil an toxischen Metallen. Vermeiden Sie auch Protein-Riegel mit hohem Zuckergehalt. Dazu gehören auch alle Soja-Proteinprodukte ausser Tofu und Tempeh. Vermeiden Sie eine vegetarische oder gar vegane Ernährung.

 

Fette und Öle. Erlaubt sind täglich ein bis zwei Esslöffel Butter, Rahm (Sahne), Olivenöl, Kokos- oder Palmöl, vollfett Ziegenkäse oder organische Kuhmilchprodukte wie Käse, Joghurt, Butter oder gerösteter Mandelbutter. Andere Nussbutter oder Nüsse können zeitweise genutzt werden. Vermeiden Sie Pommes Frites, die meisten fritierten Lebensmittel, Margarine, ungehärtetes Fett, Speck und die meisten Butter-Ersatzprodukte. Vermeiden Sie auch die meisten verarbeiteten Öle aus Erdnuss, Sonnenblumen, Distel, Mais oder Sesam. Mehr Fette und Öle sind angesagt, wenn Ihre Haar-Analyse ausweist, dass das sympathische Nervensystem dominiert - in diesem Fall, fügen Sie pro Mahlzeit einen Esslöffel eines hochwertigen, fetthaltigen Nahrungsmittels hinzu.

 

Reduzieren, oder besser noch, vermeiden Sie die meisten einfachen Kohlenhydrate. Die meisten Früchte und jeglicher Zucker sind auch sehr Yin in Chinesisch Medizinischer Terminologie. Reduzieren Sie alle Früchte auf maximal ein Stück saftige (wässrige) Frucht täglich oder besser, ein paar Beeren. Vermeiden Sie getrocknete Früchte, die meisten Fruchtsäfte und süsse Früchte. Vermeiden Sie auch alle Lebensmittel, in welchen einer der ersten beiden Bestandteile Zucker, Honig, Schokolade, Dextrose, Glucose, Fructose, Maissirup, Reiskleie- oder Malzsirup ist. Tun Sie auch Ihr Bestes, um Süssigkeiten, Kekse, Kuchen, Gebäck, Eis und Limonaden (Cola, Sinalco, 7up etc.) zu vermeiden. Diese verursachen starke Schwankungen im Blutzucker-und Insulinspiegel.

Ersetzen Sie Zucker auch nicht mit Nutrasweet, Aspartam, Saccharin oder ähnlichem. Vermeiden Sie auch Candarel, Assugrin, Splenda, Nutra Sweet oder wie auch immer die künstlichen Süssstoffe alle heissen mögen. Etwas Ahorn Sirup, Xylit (z.B. in Form von Birkenzucker aus finnischen Birken), Mannit (ein geruchloses kristallines Polyol, das aus Fructose, Algen- oder Pilzzuckern gewonnen wird) oder Stevia sind von Zeit zu Zeit akzeptabel. Es dauert möglicherweise einige Zeit, bis man sich Süsses oder Süssigkeiten abgewöhnen kann, aber es ist bestimmt die Mühe auch wert.

 

Reduzieren Sie die meisten Körner und verzichten Sie ganz auf Weizen und Dinkel. Zu ausgezeichneten Körnern gehören organische, blaue Mais-Chips mit Meersalz (aus blauem Mais nicht aus blauen Kartoffeln), Mais-Tortillas (vor allem blauer aber auch gelber Mais), echter brauner Reis (Vollreis), Quinoa, Hafer und Amarant (ob Blätter oder Körner, man kann beides essen), ausser wenn Sie es sehr schlecht vertragen. Das sollte sich legen, sobald sich Ihre Gesundheit verbessert. Sie dürfen etwas Mais-, Reis- oder Quinoa-Nudeln essen.

Weizenprodukte reizen den Darm. Dies führt zu durchlässigem Darm-Syndrom, Blähungen, Völlegefühl, und viele anderen gastro-intestinal Problemen. Vermeiden Sie jeglichen Weizen wie z.B. in Brot, Müsli, Roggenbrot, Pasta, Gebäck, Backwaren, Suppen und anderen Produkten. Nehmen Sie sich die Zeit und studieren Sie die Etiketten auf den Produkten: Weizen wird in vielen Lebensmitteln gefunden. Wenn Sie abnehmen wollen, vermeiden Sie alle Lebensmittel, die Körner enthalten oder aus Körnern hergestellt sind (z.B. Brot, Nudeln, Müesli, Reiswaffeln etc.) - brauner Reis (ergo auch Vollkorn-Reiswaffeln) und Quinoa sind akzeptabel.

 

Getränke. Trinken Sie mindestens 1,5 Liter hochwertiges Quellwasser oder destilliertes Wasser (trinkbar, aus der Apotheke), je nach individuellen Angaben auf Ihrem Programm. Versuchen Sie, öfter kleine Mengen zu trinken. Schwarzer Tee, grüner Tee und die meisten Kräutertees sind akzeptabel. Auch sind bis zu 3,5dl Karottensaft täglich ausgezeichnet für die meisten Menschen - vorzugsweise frischgepresst. Wenn gewünscht oder in Ihrem Programm vorgeschlagen, sind auch 2-5 cl Weizengras-Saft akzeptabel. Vermeiden Sie, Hahnenburger (Leitungswasser, vor allem wenn eine Entkalkungsanlage im Haus installiert ist) und Wasser aus Umkehrosmose-Geräten. Bitte trinken Sie entweder 10-15 Minuten VOR den Mahlzeiten oder eine Stunde danach. Getränke zu den Mahlzeiten verdünnen den Magensaft, was zu Verdauungsproblemen führen kann.

Vermeiden Sie auch Limonaden (Cola, Rivella, Sinalco etc.), zuckerfreie Limonaden (mit Aufdruck light oder zero), Alkohol, die meisten Frucht- oder Gemüse-Säfte, Punsch und andere alkoholfreie Getränke.

 

Snacks und Gewürze. Obwohl Naschen nicht ideal ist, lassen Sie nicht zu, dass Sie zu hungrig werden. Essen Sie alle 1-2 Stunden, auch wenn nur etwas Kleines. Zu ausgezeichneten Snacks gehören blaue Mais-Chips mit Meersalz oder geröstete Mandel-Butter auf einem Vollkorn-Reis-Cracker. Andere Vorschläge: Nüsse, Samen, ein Stück Ziegenkäse, ein hartgekochtes Ei, getrocknetes Rinds-, Poulet- oder Truthahnfleisch oder gekochtes, wenn auch kaltes Gemüse. Kein rohes Gemüse oder gar Früchte bitte!

Sie können milde Kräuter und Gewürze verwenden, insbesondere ostindische Gewürze wie z.B. Kreuzkümmel. Verwenden Sie nur Meersalz. Kochsalz/Tafelsalz wird stark raffiniert und enthält oft Aluminium, also vermeiden Sie es am besten. Pfeffer ist oft ranzig.

 

Essen und Trinken. Häufiges auswärts Essen wird nicht empfohlen. Wenn doch, dann fragen Sie nach, ob Sie z.B. einen Gemüseteller haben können, auch wenn es nicht auf der Speisekarte erwähnt ist. Ethnische Speisen wie Chinesisch, Japanisch oder Thai werden frisch zubereitet und bieten Fleisch- und Gemüse. Bitten Sie um mehr Gemüse. Italienisches und Mexikanisches Essen enthält oft zu viele Kohlenhydrate. Sie können sich Enchiladas mit Hähnchen und Mais gönnen, Tortillas stehen ausser Frage, weil sie Mehl enthalten. Vermeiden Sie Fast-Food-Restaurants. Wenn die Portionen zu gross sind, ziehen Sie entweder ein Teilen mit Ihrer Begleitung in Betracht oder bestellen Sie einfach nur eine Vorspeise. Wenn Brot serviert wird und Sie glauben, nicht widerstehen zu können, bitten Sie darum, dass es weggenommen wird.

 

Kochen und Zubereiten von Speisen. Kochen in Glas, Emaille, Edelstahl oder beschichtetem Aluminium. Römertopf und Schnellkochtopf ist ausgezeichnet. Fleisch in Portionen geteilt, kann in luftdichten (ZipLock) Plastiktüten in den Gefrierschrank gelegt werden. Auftauen von Fleisch ist nicht notwendig - nur leichtes Antauen. Wenn es nicht zu dick ist, ist es schnell gebraten oder gekocht. Vermeiden Sie Aluminium-Kochgeschirr und Mikrowellengeräte. Machen Sie den einfachen Versuch, sich selbst zu bekochen. Die Zubereitung gesunder Mahlzeiten ist sehr wichtig für die Heilung und Erhaltung der Gesundheit.

 

Essgewohnheiten. Essen Sie regelmässig. Setzen Sie sich hin für die Mahlzeiten und essen Sie entspannt, langsam und bewusst. Kauen Sie gründlich. Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Wenn Sie jeden Bissen 10 Mal kauen, Essen sie länger und verbessern so die Verdauung. Halten Sie die Gespräche angenehm. Lehnen Sie sich für mindestens 5 Minuten zurück, nachdem Sie mit dem Essen fertig sind. Stoppen Sie, bevor Sie sich überessen oder satt fühlen. Das Kritisieren der Kinder gehört nicht an den Esstisch, genauso wenig wie das Diskutieren negativer Themen. Machen Sie Ihre Mahlzeiten zu einem angenehmen Ereignis. Vermeiden Sie Essen im Auto, im Stehen, am Telefon oder gar gehetztes Essen beim Laufen. Diese Gewohnheiten beeinträchtigen die Verdauung und reduzieren den Wert der Lebensmittel. Wenn Sie nur 10 Minuten haben, um etwas zu Essen, überspringen Sie die Mahlzeit lieber und snacken, wenn möglich.

 

Frühstücks-Ideen. Wechseln Sie ab mit Eiern, Brot aus einem Nicht-Weizen-Mehl wie z.B. organischem Maismehl (selberbacken: die türkischen Feinkostläden führen meistens weisses oder gelbes Maismehl), Quinoa oder Reis. Müsli kann durch Puffreis oder Puff-Mais, Haferpops oder anderes nicht-Weizen-haltiges Getreide ersetzt werden. Nüsse, Samen oder auch etwas Mostbröckli oder Bünderfleisch, Truthahn- oder Pouletaufschnitt kann als Protein zu einem Müsli Frühstück hinzugefügt werden.

 

Mittagessen und Abendessen. Gekochtes Gemüse und Protein wie Eier, Huhn, Truthahn oder Lamm. Wechseln Sie die Lebensmittel jeden Tag, um eine allfällige Entwicklung von Allergien zu vermeiden. Wenn Sie an Stärke zu jeder Mahlzeit gewöhnt sind, können Sie Wurzelgemüse (Karotten, Knollensellerie, Rote Bete (Randen), Steckrüben, Zuckerrüben, Rettich, Petersilienwurzeln, Schwarzwurzeln, Speiserüben, Pastinaken, Topinambur) essen.

Bereiten Sie auch grünes Blattgemüse (z.B. Mangold, Wirz, Lauch, Bok Choy, Grünkohl etc.) zu. Verwenden Sie Beeren oder eine saftige Frucht nur als gelegentliches Dessert.

 

 

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